THE ADVENTURES OF TWIZZLE 1956, s/w, mit 26 Episoden á 15 Min. ( Es gab später noch weitere 26 Episoden, allerdings nicht von Gerry Anderson Produziert) - eine AP Films Produktion für Associated Rediffusion Network. Created & Written by: Roberta Leigh; Producer: Gerry Anderson; Set Designer: Reg Hill; Puppetry Supervision: Joy Laurey; Voice of Twizzle: Nancy Nevinson.
Dies sind die Abenteuer von Twizzle, ein Puppen-Junge mit blauen Hosen und einer grünen Bommelwollmütze, der aus einem Spielzeugladen flieht, und zusammen mit seinem neuen Freund Footso, einer schwarz/weißen Katze, eine Stadt - Stray Town - für verlorengegangenes Spielzeug baut. Twizzle kann seine Arme und Beine 'twizzlen' (schraubenartig verdrehen), wodurch er alles erreichen kann, und sei es auch noch so hoch. Seine Mitstreiter sind weiterhin: Chawky - der weißgesichtige Negerpuppe; Jiffy The Broomstick Man; Polly Moppet; Candy Floss - die "Mamma"-sagende Puppe, die nicht "Mamma" sagen kann und Bouncy - der Ball der nicht mehr bounced (springt).
Die Marionetten waren noch sehr einfach und konnten weder Augen, noch Lippen bewegen. Für diese Serie entwickelte Gerry Anderson auch die Idee, die Marionetten nicht mehr von hinten (hinter der Hintergrundkulisse) aus zu bedienen, sondern von einer Brücke aus, die ca. 2,5 m über der Bühne hing.
Die Serie hatte Erfolg und Rediffusion Network wollte eine weitere, neue Puppenserie. Gerry und seine Kollegen hätten lieber einen "richtigen" Film gedreht, aber auf eine Art waren sie "Opfer ihres eigenen Erfolges".
Auf der Party zum Abschluss der Dreharbeiten von TWIZZLE, kamen Gerry und Sylvia sich jedenfalls näher . . .
TORCHY THE BATTERY BOY folgte 1957, s/w, mit 26 Episoden á 15 Min. - eine AP Films Produktion für Associated Rediffusion Network. Created & Written by: Roberta Leigh; Producer: Gerry Anderson; Art Director: Reg Hill; Puppetry Supervision: Christine Glanville.
Dies sind die Abenteuer von Torchy, ein Puppen-Junge mit einem Aufzieh-Uhrwerk und einer Batterielampe an der Mütze. Mit Hilfe von Mr. Bumbledrop wird Torchy in einer Rakete nach Topsy Turvy Land geschickt; ein Land in dem vernachlässigtes und misshandeltes Spielzeug von der Erde, sprechen und laufen kann als wäre es menschlich. Der Herrscher von Topsy Turvy Land ist King Dithers und er lebt in einem Palast aus einer Orangenschale. Torchy lebt in Frutown mit seinen Freunden: Pom-Pom - der Französische Pudel (ebenfalls mit Aufzieh-Uhrwerk); Flopsy - die Lumpenpuppe; Pilliwig - der Spielzeugclown; Sparky - das Drachenbaby; Squish - der Spaceboy; Pongo - der Lumpenpuppen-Pirat und Bossy Boots - das Mädchen von der Erde. Nur Torchy und Pom-Pom können zurück zur Erde, da sie beide ein Uhrwerk besitzen. Alle anderen Spielzeuge würden auf der Erde wieder in ihren ursprünglichen Zustand der Unbeweglichkeit zurückkehren.
Für diese Serie stellte Gerry einen neuen Mitarbeiter ein. Es war Bob Bell, ein Kulissenbauer und -maler, der bisher in den Pinewood Studios gearbeitet hatte. Er erinnert sich: "Es war das erste Mal, dass ich mit Puppen arbeitete und ich hatte soviel Spaß damit, wie nirgendwo anders in meinem Leben."
Die Marionetten wurden für Torchy verbessert. Die Augen und der Mund waren beweglich und die Gesichtszüge wurden verfeinert und es wurden dünnere Drähte verwendet. Alle Marionetten wurden in der Garage von Christine Glanville gefertigt. Ihr Vater schnitzte sie grob, ihre Mutter nähte die Kleidung und Christine vervollständigte sie und gab ihnen den letzten Schliff. Der Mund ließ sich durch einen Draht öffnen, und eine Feder schloss ihn wieder. Damit die Mundbewegungen möglichst geschmeidig aussahen, wurde ein dünnes Lederstück zwischen Unterlippe und Kinn eingearbeitet.
FOUR FEATHER FALLS folgte 1958/59, s/w, mit 39 Episoden á 15 Min. - eine AP Films Produktion für Granada TV. Created by: Barry Gray; Producer: Gerry Anderson; Special Effects: Reg Hill; Puppetry Supervision: Christine Glanville; Music: Barry Gray, Songs: Michael Holliday.
Sheriff Tex Tucker bewacht den Frieden in Four Feather Falls, Kansas. Vier magische Federn, die er von einem Indianerjungen bekam, ermöglichen es seinem Pferd und seinem Hund zu sprechen, und seine Revolver können sich automatisch bewegen und feuern - wenn Tex in Gefahr ist. Mit von der Partie sind: Dusty - der Hund von Tex; Rocky - das Pferd von Tex; Ma Jones - die Kollonialwaren Händlerin; Marvin Jackson - der Geschäftsführer der Bank; Dan Morse - der Telegraphist; Doc Haggety - der Doktor; Slim Jim - der Besitzer und Kellner des Denison Saloon; Little Jake - ein kleiner Junge; Twink - Little Jake´s Großvater; Red Scalp - der Indianerhäuptling und Pedro & Fernando - die mexikanischen Banditen.
Für diese Serie wurden zum ersten Mal Miniaturhäuser, für Innenaufnahmen, gebaut,
ebenso Miniatur-möbel und -geschirr.
Dies war die erste eigene Produktion von AP Films, und für diese Serie erfand John Read und Reg Hill das 'Lip Sync'. Hierbei befindet sich im Kopf der Puppe ein 'Solenoid', eine elektrisch gesteuerte Spule, in der sich ein Magnetstab bewegt und so den Mund öffnet. Sämtliche Dialoge wurden vor dem Filmen aufgenommenen und diese steuerten dann, über einen speziellen Umwandler, direkt den Magnet-Kontakt. Immer wenn ein gesprochenes Wort beginnt, öffnet sich der Mund und eine Feder schließt ihn wieder. Gerry wollte damit erreichen, dass die Mundbewegungen realistischer aussahen.
Nach dieser Produktion stand alles vor dem Aus! AP Films hatte kein Geld mehr und Granada TV wollte keine weitere Serie. Kurz bevor alle aufgeben wollten, lernte Gerry, durch einen Freund, den geschäftsführenden Direktor der unabhängigen Fernsehproduktionsgesellschaft ATV, Lew Grade, kennen. Grade war der Meinung, dass englischsprachige Produktionen nicht nur in England, sondern auch in Amerika zu verkaufen seien. Die Verhandlungen für das Budget waren hart, aber AP Films war gerettet.
Eines der größten Probleme im Marionettenfilm war das Laufen der Puppen, es sah immer wackelig und hüpfend aus. Daher hatte Gerry die Idee für seine nächste Produktion. Er wollte eine Story über ein Fahrzeug schreiben, welches die Akteure transportiert. Einen Namen hatte er auch schon: SUPERCAR